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INTERVIEWS
2000/04 DJ Storm
geführt von Booga

2000/06 John B
geführt von Booga

2000/08 Rolex & Booga
mit freundlicher Genehmigung vom Klarofix Magazin

2000/11 Klute
geführt von Booga

2000/11 Kabuki
geführt von Zapotek

2001/01 Rob Playford
geführt von Booga

2001/11 DJ Storm
geführt von Booga, übersetzt von Sketch
DJ Storm Interview

Dieses Interview wurde nach ihrem Gig am 24.11.2001 im Conne Island gemacht.

Booga: Hinter dir liegt eine ein schwere Zeit nachdem du Kemistry verloren hast…

Kemistry & StormStorm: Kemistry (im Bild rechts mit Storm) strahlt noch immer durch mich hindurch. Sie ist immer noch da.

Jeder erinnert sich an Sie...

Ich weiss. Ich bin sehr froh, dass die Leute sich immer noch an sie erinnern.

Es ist nicht so, dass ich das einfach nur erzähle...

Nein ich merke es. Es war schon erstaunlich wie viele E-Mails ich bekommen habe, nachdem Kemi gestorben war. Von den vielen E-Mails waren Hunderte aus Deutschland und ich konnte mich an alle erinnern. Da war Einer der sagte 'Ich sah dich da und da...' und ich dachte 'jaa, ich erinnere mich an dich.' Das war einfach unglaublich.

Als du letztes Jahr im April hier warst, war eine deiner damaligen Vorhersagen nach den nächsten Digital und Spirit Sachen zu schauen.

Jeder für sich ist schon bemerkenswert, und dann arbeiten sie auch noch zusammen. Das ist Jungle des 21.Jahrhunderts, oder besser des 22. Jahrhunderts. Damals hatte ich 10 Tracks von Digital in meiner Kiste. Jetzt sind es 20.

Ich habe immer noch im Kopf 'Mache dein Set in verschiedenen Styles'. Aber in letzter Zeit musste ich mir klar machen: Spiel nicht so viel Digital (rechts im Bild mit Spirit).

Ich weiss, es ist hart, nicht wahr? Ich versuche, von ihnen loszukommen.

Du sagtest das letzte Mal, dass es wie ein Heilung von allem ist.

Spirit & Digital
Das was ich heute am Abend spielte, war 'sessions'. Ich cutte es nie raus im Mix. Es war neu für mich. Wieder mal etwas Neues. Aber er macht so viel neues Zeug. Wenn ich manchmal nicht im Land bin, vermisse ich ein paar Sachen. Dann bekomme ich das Vinyl zugeschickt. Heute ist wieder etwas angekommen.

Du bist öfters nicht in England ?

Ich bin im Grossen und Ganzen nicht sehr oft in Grossbritannien. Ich bin jetzt jeden Monat nach Deutschland gekommen. Ich habe hier schon eine ziemlich gute Basis aufgebaut, und es macht hier sehr viel Spass wegen der Leute. Ich sage nicht, dass die Leute in England nicht zuhören. Das tun sie schon. Manchmal denke ich sie stehen mehr auf das kommerzielle Zeug. Aber hier hören die Leute WIRKLICH zu. Sie hören auf den Mix. Ich sehe wie sie auf den Mix hören: 'Ist sie drauf ?'. Das ist lustig, ich mag das, weil das die Art Arbeit ist, die ich tun möchte. So wie ich und Kemi früher: Trainspotter… Sie merken es, wenn ich den Beat verpasse. Ich schätze die Leute in Deutschland. Meine Leute sagen oft, sie hätten nicht so viele Emotionen, aber ich denke die haben sie. Ich muss sie nur aus ihnen herausbringen. Das ist es, was ich zu tun habe. Du musst aus jeder Crowd zu der du spielst die Emotionen hervorbringen. Einiges was ich heute spielte kannte bis dahin keiner, aber ein guter DJ muss es für die Leute verständlich machen, was sie nicht kennen. Wenn du einen Track bringst der schwierig ist, dann mach es verständlich.

Hier denken einige Leute darüber nach, dass die Szene immer mehr kommerzialisiert wird. Es gibt so viele Labels, so viele Produzenten. Es wächst immer weiter, aber manche machen sich Sorgen, was sein könnte wenn einige zu sehr in den Kommerz kommen.

Das kommerzielle Zeug stirbt weg. Wie auch immer – das, was ich im Moment spiele ist das, was jeder zur Zeit in London spielt. Ich glaube, dass dieser ganze Sound, dieser kommerzielle Sound, schon in gewisser Art funktioniert. Die Leute haben es aber schon ziemlich satt. Ich denke, jetzt hört man wieder die Breaks. Alles geht weiter, die Breaks, die Musik, die Vocals. Du kannst heute schon sehr viel mehr von allem spielen.

Wie würdest du diese Kommerzialisierung noch beschreiben ?

Photek
Es ist schon ein wenig kommerziell, weil es auch so sehr Underground war. Wir haben kommerzielle Teile, wie zum Beispiel Goldie sie repräsentiert. Er war eine zeitlang kommerziell. Aber jetzt ist er zurück zum Underground. Roni (Size; d.A.) hat seine kommerzielle Seite. Er ist aber noch sehr stark auf seiner Underground Seite. Adam F macht dieses Hip Hop Ding. Nach meiner Meinung steht für jeden diese Tür offen. Photek hat dieses phantastische House Album gemacht, aber er macht immer noch Drum & Bass. Darin liegt auch seine Liebe. Ich habe Leute gesehen, die sagten vor einer Weile ‘Adam F und Photek (siehe Bild) haben die Szene verlassen’. Aber sie haben versucht die Türen aufzustossen, um Drum & Bass-Produzenten zu zeigen, dass sie nicht nur Drum & Bass-Produzenten sind. Sie sind Musiker. Wenn du dir zehn Dillinja (nächstes Bild) Tracks anhörst kannst du sagen, er ist ein Drum & Bass Produzent und er ist aussergewöhnlich. Du kannst aber auch sagen, 'Wenn ich das auf 33 laufen lassen würde, wäre es Hip Hop und es wäre verblüffend, weil so viel drin steckt’. Es ist nicht langweilig. Als ich das erste Mal die langsamen Tracks für die Metalheadz-Box hörte, dachte ich, diese Typen sind Musiker. Sie sind nicht nur Drum & Bass Produzenten. Einiges von diesem Trip Hop Zeug was zu der Zeit rauskam war ein wenig langweilig - als unsere Jungs das gemacht haben, war es wirklich interessant. Sie wissen wie man den Begriff 'Drum & Bass-Produzent' durcheinanderbringt. Darum geht es. Eine Menge der Produzenten kommen aus den Tagen der (Rave-) Lichter und der Drogen. Wir sahen Dinge und fühlten Dinge in der Musik, die wir jetzt übersetzen. Wir brauchen diese Drogen nicht mehr. Es ist alles in der Musik. Es lässt deinen Geist ein wenig umherschweifen.

DillinjaWas denkst du, sind die Türen auch noch für neue Produzenten offen?

Natürlich, aber du musst dein eigenes Ding machen. Nicht dem folgen was gerade gemacht wird. Es schon sehr schwierig… Natürlich möchte man auch bekannt werden. So muss man bei dem Ganzen versuchen, den Track ein wenig kommerzialisierter zu machen, nicht kommerziell. So wie 'Deadline', von Digital, ein grosser Track aber nicht kommerziell, weil es einen kleinen Haken hatte. So etwas brauchst du für die eine Seite der 12'' und für die andere Seite der Platte machst du etwas, was du wirklich selbst bist.
Du musst das Spiel bis zu einem gewissen Punkt mitspielen. Hardedged machen ziemlich gute Sachen. Aber sie haben auch einen langen Weg hinter sich. Natürlich sind sie dir einige Schritte voraus, und du bist ein paar Schritte den Leuten gegenüber voraus die heute hier in der Menge sind und sagen, wir machen Drum & Bass. Wie in einer Kette, müssen alle zusammenkommen. Berlin ist nicht weit, also kann man zusammenkommen.

Ich frage weniger aus der lokalen Sicht als vielmehr von einem…

...globalen Standpunkt. Ich denke es ist dasselbe in Deutschland wie für Amerika oder wie für die Schweiz. Die Menschen versuchen einen Halt zu finden. Du musst vielleicht drei, vier oder fünf Tracks machen bevor du endgültig entscheiden kannst, das bin ich oder das bin ich. So würde ich zumindest herangehen. Ok, Dillinjas erster Track wahr fucking amazing. Wir wussten, er ist ein Genie. Aber man kann nicht von jedem sagen, dass ihr erster Track das Beste ist, was sie bis jetzt gemacht haben. Dazu kommt noch die Abwesenheit von Geld am Anfang. Die Leute haben nicht das Geld für Equipment. Nimm jemanden wie Dillinja, der den ganzen Raum voll Ausrüstung hat. Er hat 1991 angefangen zu produzieren. Es braucht 10 Jahre Startzeit, wie ihn auch diese Leute hatten. Du hast zu tun, was du zu tun hast. Du hörst den Sound von Digital seit sechs Jahren. Es war da, man konnte es hören. Er hatte etwas Geld, die richtigen Fürsprecher, jetzt hat er das richtige Equipment. Er kann wirklich duchbrechen. Das nimmt dich die ganze Zeit in Anspruch.

DJ StormMan hat einige Stufen zu nehmen.

Absolut. Das ist sehr harte Arbeit. Und ich denke, wenn man das Auflegen nebenher laufen lässt, gibt es Hilfe für das Produzieren bis zu einem gewissen Punkt. Denn wenn du auflegst, mixt du die ganze Zeit live. Ich remixe diese Tracks direkt vor dir. Ich lasse die Tracks komplett anders klingen durch den Mix. Ich denke, für mich würde Musik machen auf einen Remix oder so etwas ähnliches hinauslaufen. Das ist das, was ich sehen kann. Ich kann keine Stücke für einen Haufen Geld machen. Da bin ich nutzlos. (lacht) Ich bin auch gut ausgelastet. Ich wüsste nicht, wie ich die Zeit aufteilen sollte zwischen der Arbeit im Studio und dem DJ sein. Du musst schon ziemlich abgehen, um ein paar Tracks zu machen.

Die meisten Leute die ich heute getroffen habe waren sehr beeindruckt von deinem Set, wegen dieser Energie. Vier Wochen vorher hatten wir Total Science. Es waren eine wenig anders. Es war auch eine Menge Energie - aber verschieden. Diese Jungs sind sehr nett.

Ja, nette Haare. Wir haben einen Kampf mit unseren Haaren. Ich sage dann ‘meins ist schöner’ und er sagt ‘meins ist glänzender’. Quiff (J. Greenhalgh; Anmerk. d. Red.) versucht mein Gebiet einzunehmen. (lacht) Das sind witzige Jungs. Sie werden gut betrunken und haben eine schöne Zeit. Die zwei SIND Party.

Manchmal denke ich, du hast noch viel mehr zu sagen als nur mixing blabla ...

... aber das ist mein Leben. Drum & Bass ist mein Leben und ich lebe in einer Drum & Bass-Blase, die nie platzen soll. Es hält mich jung und am laufen. Ich habe wirklich Spass damit. Niemand von uns ist in der Drum & Bass Szene aufgewachsen. Wir nehmen unsere geschäftliche Seite ernst. Aber der Spass ist, DJ zu sein. On the Road und die Regie zu übernehmen. Wir haben die Zeit unseres Lebens. Ich erinnere mich immer was Kemi über das DJ-Sein gesagt hat: 'DJ sein ist phantastisch und alles. Für sich selbst gesehen ein aussergewöhnliches Gefühl, zu mixen und zu fühlen was man macht. Alles andere aber was noch hinzukommt ist ein Bonus.' Das ist die richtige Betrachtung.
Nach Deutschland auf ‘Tour’ zu kommen, ist immer noch phantastisch. Manche Leute denken 'Du gehst nach Deutschland?...bäh.' - Eben nicht. Es ist immer noch so, dass man ein anderes Land besucht. Eine Menge DJs vergessen das, es ist ja bloss 'another gig'. Wenn ich jemals so fühlen würde, könnte ich nicht mehr raus zu den Plattenspielern. Ich würde den Leuten keinen Gegenwert für ihr Geld geben können. Ich bin die Unterhaltung für diese Nacht und wenn ich die Leute nicht mehr unterhalten kann, dann mache ich nicht meinen Job.

Du sprachst vorhin über Dillinja. Ich erinnere mich: das Album kam raus und es war wie nach einer Odyssey. Jeder hatte darauf gewartet, Monat um Monat. Da gab es einige britische DJs, die schon Tracks vom Album spielten. Und als es dann schliesslich rauskam, war es wie 'kenn ich. kenn ich. kenn ich.'. Und wenn man es dann selbst spielte, war es ernüchternd, 'Oh ja, kennen wir'. Ich mag die Stücke...

...aber du denkst, du hast sie bereits gespielt, weil du sie so oft gehört hast. Es fühlt sich wie bereits getan an.

Einige Leute sagen, Dillinja produziert Tracks nach einer einem bestimmten Schema zur Zeit. Wenn man einen Track hört, erkennt man sofort 'ok das ist wirklich ein Dillinja Track'. Und einige Leute sagen 'Ich weiss, es ist ein Dillinja Track, und weiter?' Ich habe ein wenig Sorge: kann er oder will er nichts ändern?

Er ändert sein Schema ein wenig, wenn du genau hinhörst. Er bringt nur noch die Hälfte von diesen Sachen, was er normalerweise nicht tut. Er macht eine kleine Erweiterung, er gibt dir einen extra Takt, was eigentlich ein Lemon D Ding ist. Eine Schritt zurück in der Mitte anstatt zwei oder vier Takte dazu, so wie ein normaler Standard von Dillinja funktioniert. Man muss ein wenig vorsichtig sein mit Carl zur Zeit. Er schaut sich etwas um. Die Valve Sachen waren sehr gut rausgebracht. Aber Carl waren andere Sachen nie erlaubt worden. Wenn es die Leute nur akzeptieren würden… Jedesmal wenn er es ein wenig ruhiger versucht, geht es bei den Leuten in die Richtung, 'Was läuft bei dir falsch?'

Niemand kann sich mit ihm messen. Er kann alles machen was er will. Er ist doch nicht derjenige der sich von anderen erzählen lässt , 'Das kannst du nicht so machen’?

Das ist leider der Druck den er sich selbst macht. Er ist unter dem Druck, Dillinja zu sein. Jeder geht in die Richtung 'ooh, ich liebe deine Tracks, Carl.' Und ich sage ihm, 'Ich mag den Track mehr als diesen und den werde ich wahrscheinlich nicht spielen.' Er respektiert das mehr als dieses 'alles-ist-wunderbar'. Denn nicht alles was er macht ist wunderbar, weil manche Sachen nur Ideen sind. Die bringt er dann raus, um vielleicht Geld für weiteres Equipment zu bekommen. Einige Tracks sind nur vier Minuten lang. Da war ein Track auf V-Recordings der nur vier Minuten lang war und es war, wie als ob man wüsste, dass es nur eine Idee war, die dann später irgendwo viel besser zu hören war. Aber wenn du Carl hörst, hörst du einen Track und vielleicht zwei Monate später kommt es viel raffinierter, so wie er es am Anfang nicht gedacht hätte.

DJ StormSind sie zur Zeit sehr beschäftigt mit ihrem Output?

Das Valve-Sound-System läuft sehr gut für sie. Und es ist unglaublich laut. Ich denke, es ist zu laut für einige Orte, in denen sie waren. Ich denke, sie brauchen grössere Räume so wie diesen hier. Sie brauchen eine grossen Raum, keine Raum mit Stufen. Zuerst dachte ich, der Ort würde zusammenfallen, weil so viele Lautsprecher im Raum waren. Ich mag das. Aber als ich nach dem ersten Soundcheck rauskam, konnten meine Ohren nichts mehr hören. Das ist schon eine ziemlich grosse Sache. Es ist unglaublich was sie da tun, und sie machen weiter und weiter. Es wird noch besser. Der Grund für das Valve-Sound-System war der, dass sie unzufrieden waren ihre Tracks auf schlechten Soundsystems zu hören. Es ist wirklich interessant, wenn du zur Valve-Night gehst, klingen die Tracks dort am besten. Das Valve-System ist für ihre Tracks eingestellt und nicht jeder Sound klingt darauf richtig gut. Ich wünschte, alles würde gut klingen, wie auf einem Reggae-System, aber es ist wie für ihre Frequenzen gemacht. Es ist sehr interessant, aber ich habe noch nie darauf gespielt.

Nach der Lautstärkeentwicklung heute nacht ist meine Vermutung, dass Dubplates generell lauter klingen als anderes.

Das kommt darauf an. Ich schneide zur Zeit sehr viele 12'' Dubplates. Ich schneide keine 10'' mehr. Die 12'' Dubplates klingen lauter. Und sie sind alle auf 45 geschnitten. Das klingt wirklich gut.

Its all about science in Drum & Bass …

Es ist schon speziell. Es ist sehr schwer für Leute, die meistens normale Musik mastern. Die Leute die heute Platten schneiden, haben Jahre an Training dafür gebraucht. Die meisten die in England Platten schneiden kommen aus einem Reggae-Hintergrund. Sie verstehen den Bass. Das ist die wichtigste Sache, dabei den Bass auf die Platte zu pressen ohne ihn zu komprimieren. Wenn du einen John B. Track hörst, zum Beispiel 'Metropolis', das ist top, top, top. Um zu hören wie es klingt, muss ich alles andere darauf runterbringen, weil es so kraftvoll ist. Und die Invadersz Tracks klingen ...uh. Du hast meine Lieblingsseite gespielt 'Control My Mind'. Ich liebe diesen Track. Das ist sexy Drum & Bass!

InvaderzZu Invaderz (Bild rechts) hab ich noch etwas. Den ersten Track den ich richtig mochte war auf Advanced (‘Feel It’). Er erinnerte mich an Tracks aus der Zeit von 1998/99. Damals hatte jeder Track eine gewisse Klasse, produktionstechnische Klasse. Manchmal vermisst man diese Klasse. Dieser offene Raum, viele Samples, eine kleine Geschichte für ein paar Sekunden. Und als ich den ersten Invaderz Track hörte dachte ich, es ist wie vor vier Jahren.'

Aber jetzt haben sie etwas Bestimmtes gefunden. Jetzt haben sie mehr gefunden. Ich kenne einen der Jungs seit ungefähr 1992. Er versuchte mich dazu zu bringen, seine Tracks zu schneiden und gab mir eine CD. Ich sah ihn bei Metalheadz und er fragte 'Hast du die Tracks geschnitten?' Und ich sagte: 'Ich habe sieben Tracks von der CD geschnitten und habe sie alle gespielt.' Er war total glücklich. Ich habe sie alle in einem Set gespielt. Sie haben einen Weg gefunden die Dinge zu machen. Es ist wie Total Science. Sie waren seit Jahren da und schlussendlich kamen sie durch. Ich denke was passierte war das, dass ein Menge DJs in einem bestimmten Sound steckten und mit diesem eigentlich schon durch waren. So konnten andere Leute durch die Tür hindurchschlüpfen. Zusammen mit Digital & Spirit, Total Science und all den anderen waren sie seit Jahren da und wurden dann schliesslich wahrgenommen. Dasselbe bei Invaderz. Schlussendlich wurden sie anerkannt. Sie sind wirkliche Drum & Bass Leute. Sie wissen das. Es hat einfach Zeit gebraucht das Geld dafür zu bekommen, dass der Sound richtig klingt. Aber Total Science haben auch wicked Tunes gemacht. Und sie lieben die Breaks. Ich liebe die Breaks. Sie machen verschiedene Dinge. Breaks von hier, Breaks von dort. Das ist es was ich liebe: Breaks mixen. Und die Bassline... DJ Die sagt immer: 'Der Bass ist dein Herzschlag'. Dem kann ich nur voll zustimmen. Die Art wie Digital die Bassline weich hineinbringt. Schau dir das an was er auf Reinforced gemacht hat. Meine Knie bewegen sich zum Bass. Digital geht durch meinen Körper. So wie der Dillinja-Bass durch meinen Körper geht.

Und Spirit ist der Mann der repetitiven Beats ...

...Spirit klingt für mich meist wie Ruperts Protege. Photeks Protege. Er ist mehr Stakkato als Digital. Und wenn ich zähle wie viele Digital-Tracks ich in meiner Kiste habe komme ich auf zwanzig.

Du spielst nicht etwas zu viel Digital?

Ich habe ein paar gespielt. Ich habe dieses grosse Amen-Ding gespielt, 'sessions', 'skyline', 'daylight robbery'. Vier Tracks von Digital gespielt. Nicht schlecht, einen jede halbe Stunde.

Was denkst kommt als Nächstes?

Source Direct (Bild rechts) kommen richtig zurück als Label. Das wird sehr interessant. Und ich habe letzte Woche Hidden Agenda gesehen und eine neue CD von ihnen bekommen. Nice. Aber einer von ihnen lebt in der Schweiz und der andere in England. Das ist wirklich schwierig. Beide haben jetzt auch Familie. So kommen sie alle drei Monate einen Monat lang zusammen. Das ist schon sehr schwierig.

Das Photek Album war wie eine Bombe für mich. Eine wirklich gute, clevere Bombe. Es hat mir das House Feeling zurückgegeben, in besserer Art und Weise. Harte Beats, warme Melodien. Für andere war das Album nur 'Oh nur EIN Drum & Bass Track. Vergiss es. Ich mag es nicht.' Ich finde die Leute sind blind. Es ist ein offener Raum. Jeder war etwas skeptisch: 'Was denkst du über den Weg von Photek? Ist es ein neuer Weg für uns alle die Stile aufzubrechen?' Es war wie ein neuer Aufbruch.

Auf jeden Fall. Zeig deine Farben. Zeig deine Eigenschaften. Ich denke von Rupert werden wir noch sehr interessante Sachen sehen. Ich denke er ist desillusioniert von der Szene. Deshalb ist er bis dahin gegangen, um das zu tun. Ich möchte immer einen Photek Track in meinem Set. 'freeway' ist so einer. Ich mag aber den Remix nicht.

Wir sprachen über Remixe. Ich mag den Remix von Sci-Clone nicht... (leider hier ein völliger mentaler Ausfall meinerseits, denn ich mag den Remix von ‘Everywhere I Go’ und nicht das Original…; B.)
Wirklich? Das ist das Original auf dem Album. Wir hatten den Track am Anfang nicht. So mussten wir damals den Remix rausbringen. Und jetzt haben wir das Original auf 'Platinium Breaks' rausgebracht. Der Remix ist leichter zu mixen.

Was denkst du über die Mix-CD von Goldie (Bild rechts)?

Ich habe sie noch nicht gehört.

Wie ist zur Zeit deine Beziehung zu Metalheadz?

Cool. Wir arbeiten etwas im Hintergrund. Aber ich habe sein Album noch nicht gehört. Er gibt mir nie Mix-CDs. Er hat etwas Angst vor mir zu mixen.

Was ich daran mochte war, dass er wirklich Hand an die Platten legt und in die Musik reingeht. Man braucht nicht zu warten. Er cuttete sie einfach rein und raus…

Weil Goldie einfach nicht mixen kann. Er ist ein sehr nervöser DJ. Er ist verrückt. Er ist ein wahnsinniges Genie.

(c) Leipzig Breaks Organization 2000-2004